Himmel über London – Håkan Nesser


Himmel über London - Håkan Nesser Beim Namen Håkan Nesser…

hatte ich bisher die Erwartung ein paar Stunden einen spannenden Krimi zu lesen. Letzteres wird in diesem Roman nicht erfüllt. «Himmel über London» ist definitiv ein Roman, auch wenn von einem Serienmörder die Rede ist, spielt dieser doch nur (bewusst) eine Nebenrolle. Es geht viel mehr um eine Familie. Genauer gesagt um eine Art «Patchworkfamilie», die eigentlich keine ist, da sich einige Mitglieder gar noch nicht kennen.

Nesser beschreibt die Personen und den Protagonisten, pardon, vielleicht sollte ich von zwei Protagonisten schreiben, extrem gut. Hier gelingt es ihm, einen hohen Spannungsbogen  zu schaffen. Der zweite Protagonist wirkt auf mich surreal, irgendwie fehl am Platz. Manchmal bin ich verwirrt ab so viel Verwirrung … Zugegeben, das scheint mir auch ein Ziel von Håkan Nesser gewesen zu sein, als er «Himmel über Londen» geschrieben hat. Das hatte er wie immer auch auf einem extrem hochstehenden Niveau gemacht. Ohne Zweifel versteht er sein Handwerk sehr gut! Nur habe ich mir am Schluss die Frage gestellt, ist es das, was über den Kauf eines Buches entscheidet? Möchten Leser die Geschichte nicht auch fassen können? Das fällt mir hier eher schwer.

Es braut sich etwas zusammen, dass erwartungsgemäss eintrifft

Sie erreichen London um 16.50 Uhr an der Paddington Station: der fast 70-jährige Leonard Vernim und seine amerikanische Lebensgefährtin Maud. Leonard ist schwerkrank und Maud ist besorgt. Irgendetwas verschweigt ihr Leonard. Ein grosses, wahrscheinlich letztes Geburtstagsfest hat er geplant. Auch ihre beiden Kinder aus erster Ehe sind eingeladen – die neurotische Irina und der ständig an Geldmangel leidende Gregorius. Sowie zwei mysteriöse Gäste, deren Namen sie nicht kennt. Gleichzeitig geht ein Serienmörder in der Stadt um. Es braut sich etwas zusammen unter dem Himmel von London …


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