Häuser bauen mit Holz


Ein Holzhaus bauen wird immer beliebter. Kein Wunder gibt es doch zahlreiche ökologische und nachhaltige Vorteile gegenüber Beton. Inzwischen werden sogar Holzbauhochhäuser gebaut. Vom kleinen Holzhaus im Garten bis hin zum 80 Meter hohen Holzbau – ein kleiner Überblick von Jasmin Taher.

Meine vierjährige Tochter plant, dass in unserem Garten ein kleines Haus aus Holz gebaut werden soll. Sie hat eine konkrete Vorstellung davon, wie das Häuschen aussehen soll und welche Vorhänge es bekommt, und sie weiss, dass Onkel Tobi es bauen wird. Onkel Tobi ist für meine Tochter die Handwerkskunst in Person.

Sobald er das Haus betritt, informiert sie ihn darüber, dass ihr Schnitzmesser stumpf, die Taschenlampe defekt und das Trottinett kaputt sind. Daraufhin geht Onkel Tobi in den Keller, repariert das Trottinett und packt das Schnitzmesser sowie die rosafarbene Taschenlampe in seine Tasche. Beim nächsten Besuch bringt er sowohl das geschliffene Messer als auch die leuchtende Taschenlampe wieder mit. Weil der Sommer in diesem Jahr ins Wasser gefallen ist, konnte das Projekt «Holzhaus im Garten» noch nicht umgesetzt werden. Meine Tochter wird jedoch nicht müde, Onkel Tobi regelmässig zu erinnern, dass der Hausbau noch ansteht.

Die Vorteile von Holz als Baustoff

Prinzipiell finde ich es gut, Häuser aus Holz zu bauen. Schliesslich bietet Holz als Baustoff zahlreiche Vorteile wie beispielsweise:

Holz ist:

  • ein natürlicher Baustoff.
  • ökologisch und umweltfreundlich.
  • nachwachsend und nachhaltig.

Holz kann:

  • im Naturkreislauf recycelt werden.

Holz fördert:

  • ein gesundes Wohnklima.

Holzhäuser:

  • können schnell aufgebaut werden.
  • haben niedrigere Gesamtkosten.
  • haben eine hohe Lebensdauer.
Bauen mit Holz: damit es heimelig wird
Bauen mit Holz hat viele Vorteile

Nachhaltige Rohstoffe: Zeit zum Umdenken

Es ist höchste Zeit zum Umdenken. Die Menschheit hat viele Jahrhunderte lang Häuser hauptsächlich aus Holz und Naturstein gebaut. Dann wurden diese ursprünglichen, nachhaltigen Rohstoffe im 19. Jahrhundert rasch verdrängt. Ungefähr seit dem Jahr 1850 wurde bewehrter Beton, der sogenannte Stahlbeton, als Baustoff eingesetzt. Dadurch, dass Bauen mit Beton vielfältige architektonische Möglichkeiten bot, wurde immer mehr und mehr Stahlbeton im Bau eingesetzt.

Ohne Stahlbeton hätten viele Wolkenkratzer, Messehallen, Museen, Opernhäuser und Brücken nicht gebaut werden können.

Beton: Baustoff mit schlechtem Carbon Footprint

Jedenfalls ist Beton in Punkto Nachhaltigkeit ein Baustoff mit extrem schlechtem Carbon Footprint. Zur Herstellung von Beton wird ein Teil Zement mit vier Teilen Zuschlag, wie Sand oder auch Kies, gemischt.

Dabei ist vor allem Zement – gebrannter Kalk – der absolute Klimakiller.

Für eine Tonne Zement wird jeweils eine Tonne Kohlenstoffdioxid – CO2 – in die Atmosphäre emittiert. Die Herstellung von Zement ist für circa 4 bis 8 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Höchstes Holzhaus der Schweiz

In der Stadt Zug soll ein 80 Meter hohes Holzhaus entstehen. Das Gebäude wird vorerst das höchste Holzhochhaus der Schweiz werden. Der Baubeginn ist für Ende 2021 geplant. Das Haus soll im Holzrahmenbau realisiert werden. Dabei werden die Rahmentragwerke aus Buchenholz gebaut, während die Zwischendecken aus Holzverbund bestehen sollen. Wie lange das Holzhaus in Zug nach der Fertigstellung das höchste Schweizer Haus aus Holz bleiben wird, ist unklar. Denn die Stadt Frauenfeld plant bereits ein hölzernes Hochhaus, das 83 Meter hoch werden soll.

Vor wenigen Jahren wären Hochhäuser und Mehrfamilienhäuser aus Holz noch nicht denkbar gewesen.

Dem Bauen mit Holz gehört jedoch die Zukunft. Denn das wird auch durch die grosse Anzahl an Holzbau-Projekten deutlich, die derzeit sowohl in der Schweiz als auch in unserem Garten geplant sind.

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