Kosmetikausbildung: ein vielseitiger Beruf mit Zukunft


In ihren Jugendjahren denken viele Mädchen einmal darüber nach, Kosmetikerin zu werden. Wie spannend es doch ist, die eigene Schönheit zu entdecken und auch selbst mitgestalten zu können. Den ganzen Berufsalltag mit Kosmetik zu verbringen – das wäre doch toll! Viele Eltern finden diesen Beruf vielleicht nicht gerade den Traumjob. Sie sehen es lieber, wenn ihre Töchter «etwas Solides» lernen. Warum eigentlich? Ein Einblick in die Berufswelt der Kosmetik.

Die Schönheits- und Wellnessbranche ist gefragter denn je

Menschen wollen gut aussehen und sich gut fühlen, was einander in einem gewissen Mass bedingt: Wer sich gut fühlt, sieht gut aus und wer gut aussieht fühlt sich automatisch auch besser. Das äussere Erscheinungsbild ist für uns Menschen also sehr wichtig. Es ist das, was uns als erstes ins Auge springt, wenn wir jemandem begegnen. Und wonach wir ihn oder sie unwillkürlich beurteilen.

Genauso wird dann auch wir beurteilt. Aufs Erste.

Was unseren Augen schmeichelt, ist ebenmässige Haut, ein ausdrucksstarkes Gesicht, volle Haare, regelmässige, strahlend weisse Zähne, gepflegte Hände und Füsse etc. Wir alle lieben Schönheit! Im Sehen und im Aussehen.

Nicht alle verbringen gleich viel Zeit vor dem Spiegel, doch jeder/jede von uns hat sich schon etwas vertiefter mit seinem/ihrem Äusseren auseinandergesetzt. Ältere Generationen mussten sich noch mit Vielem abfinden, das nicht unbedingt der gängigen Ästhetik entsprach, doch heute gibt es glücklicherweise (sofern man es nicht übertreibt) zahlreiche Möglichkeiten, der Natur gegebenenfalls etwas nachhelfen zu können.

Dies ist unter anderem das Tätigkeitsfeld von Kosmetikerinnen und Kosmetikern.

Kosmetik-Ausbildung – ein vielseitiger Beruf mit Zukunft
Kosmetik-Ausbildung – ein vielseitiger Beruf mit Zukunft

Die Ausbildung zur Kosmetikerin / zum Kosmetiker

Berufsberatung.ch beschreibt diesen Beruf folgendermassen:

  • Kosmetikerinnen und Kosmetiker EFZ beraten ihre Kundschaft zu Hautpflegebehandlungen und Produkten.
  • Sie machen Gesichts- und Körperpflegebehandlungen, Maniküre und Make-up.
  • Sie organisieren die Arbeiten im Betrieb und kümmern sich um die Vorbereitung und Reinigung der Geräte.
  • Die Berufsleute pflegen einen freundlichen Kontakt mit ihrer Kundschaft (berufsberatung.ch).

Die Berufslehre dauert drei Jahre und findet in der Regel in einem Kosmetikinstitut statt. Dazu kommt ein Tag pro Woche an der Berufsfachschule.

Die Ausbildung ist gründlich und beinhaltet unter anderem das

  • Organisieren von Betriebsabläufen,
  • Betreuen von Kundinnen und Kunden,
  • Pflegen von Kundenbeziehungen,
  • Erfassen von Haut- und Körperzustand, sowie das
  • Planen und Durchführen von Behandlungen an Gesicht und Körper.

Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Ausbildung auch die Berufsmaturität erlangt werden.

Es gibt auch qualifizierte Ausbildungen für QuereinsteigerInnen, wo man in einzelnen Modulen die Fertigkeiten der Kosmetik erlernen und professionell anwenden kann.

Vielleicht für genau solche Personen, die bei der ersten Berufswahl eine «solide» Ausbildung absolviert haben. Und sich jetzt noch einen Berufstraum erfüllen möchten. Als zweites Standbein oder zur Freude nebenbei. Ein kleiner oder grosser Neuanfang.

KosmetikerIn – der Berufsalltag

Kosmetikerinnen arbeiten viel mit ihren Händen. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Und natürlich Kreativität. Ein gutes Auge für Farben und Formen.

«Nicht einfach dem Mainstream nacheifern, sondern ein Gespür dafür, was zu jemandem passt und was eben nicht.»

Das Eigene einer Person gekonnt zur Geltung bringen. Nicht alle haben gleich viel körperliche «Schönheit» mitbekommen, doch ein gepflegtes Gesicht und ein gepflegter Körper sind in jedem Fall schön.

In unserer Welt der Machbarkeit geht es doch immer auch darum, gewisse Grenzen zu akzeptieren und mit dem Vorhandenen zu leben und zufrieden zu sein.

Voraussetzungen in Kosmetikberufen

Der Beruf einer Kosmetikerin kann körperlich anstrengend sein. Den ganzen Tag auf Trab. Ein Kunde löst den anderen ab. Vielleicht längere Zeit Stehen, Sitzen, sich beugen. Da ist eine rücken- und überhaupt körperschonende Arbeitsweise unerlässlich, möchte man lange Zeit Freude an seinem Beruf haben.

Wer als KosmetikerIn glücklich werden möchte, braucht Freude am Kontakt mit Menschen. Eine angenehme Art, ohne übertriebene Positivität auszustrahlen. Den Menschen als Ganzes wahrnehmen können und nicht nur als Träger von Kosmetikprodukten – etwas übertrieben ausgedrückt.

Kommen wir nochmals zum Fingerspitzengefühl. Diesmal im Zwischenmenschlichen.

Es erfordert viel Empathie und Sozialkompetenz, Menschen zu ihrem Erscheinungsbild zu beraten und sie zu begleiten. Hier ist psychisches Fingerspitzengefühl gefragt.

Bei einer kosmetischen Behandlung kommt man KundInnen automatisch körperlich nahe. Bei mehreren oder regelmässigen Kontakten entsteht mit der Zeit vielleicht sogar ein gewisses Vertrauensverhältnis. Kunden beginnen sich zu öffnen und erzählen etwas mehr von sich.

In diesem Fall ist absolute Diskretion gefragt, dies gilt auch KollegInnen gegenüber. Ein Schützen von Grenzen. Natürlich auch von den eigenen. Eine gesunde professionelle Distanz.

Positive und gepflegte Erscheinung

Bei Wirten ist es denkbar schlecht, wenn sie sich selbst die besten Kunden sind, doch bei KosmetikerInnen ist das die beste Voraussetzung. Eine positive und gepflegte Erscheinung, Freude am eigenen Gesicht, am Körper und die Lust, dies zur Geltung zu bringen. Zudem merkt man es einer Person an, ob sie auch ausserhalb ihres Jobs mit beiden Beinen im Leben steht.

© buch-tipps.ch, 13.6.2024, Tabea Räber

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