Betriebe in der Landwirtschaft: Ohne Buchhaltung geht es nicht
Rund 51.000 landwirtschaftliche Betriebe werden in der Schweiz gezählt, über 150.000 Beschäftigte finden hier einen Arbeitsplatz. Das geht zumindest aus den Zahlen hervor, die das Bundesamt für Statistik in der Schweiz für das Jahr 2017 veröffentlicht hat. Jeder einzelne Betrieb trägt zum Wohlbefinden der Schweizer bei, denn auf den Bauernhöfen werden Milch und Milchprodukte, Eier, Obst, Gemüse und vieles mehr in bester Qualität hergestellt. Viele Bauern bewirtschaften ihren Hof in der dritten oder vierten Generation, und wohl jeder Betrieb ist stolz auf seine kleinen und grossen Geheimnisse in der Herstellung, die ihre Produkte so einmalig machen. Für Verwaltungsaufgaben oder gar eine Buchhaltung bleibt da wenig Zeit, schliesslich geben die Versorgung der Tiere, aber auch das Wetter und die Jahreszeiten Tag für Tag den Takt vor.
Trotzdem hat das Steueramt ein berechtigtes Interesse daran zu erfahren, was die Schweizer Bauern einnehmen und welche Gewinne sie erzielen. Was also bringt eine Buchhaltung für landwirtschaftliche Betriebe, und wie geht man sie am besten an?
Warum müssen Bauernbetriebe eine Buchhaltung machen?
Ein landwirtschaftlich geführter Betrieb mag mit seiner Produktion sehr zum Wohlbefinden der Bevölkerung beitragen. Doch in letzter Konsequenz handelt es sich um ein Unternehmen, das mit einer bestimmten Absicht geführt wird: Es soll Gewinne erzielen und dem Eigentümer und seiner Familie das wirtschaftliche Überleben sichern. Auf dieser Gewinnerzielungsabsicht basiert die Forderung des Steueramts, das finanzielle Ergebnis Jahr für Jahr zu prüfen und mit Steuern zu belegen. Sobald Sie also mit Ihrem Bauernhof einen Gewinn machen, müssen Sie diesen an das Steueramt melden und Steuern zahlen.
Doch nicht nur für das Steueramt ist es wichtig zu wissen, wie hoch Ihre Gewinne im vergangenen Jahr waren. Auch Sie selbst wollen vermutlich erfahren, ob Ihre Einnahmen höher sind als Ihre Ausgaben.
Wenn Sie feststellen, dass Sie im letzten Jahr mehr Geld für Ihren Betrieb ausgegeben haben als Sie eingenommen haben, wollen Sie sicher die Ursachen herausfinden. Wahrscheinlich wollen Sie die Kostentreiber identifizieren, um steuernde Massnahmen zu ergreifen und Ihre Ausgaben zu verringern. Gelingt das und halten Sie Ihre Umsätze stabil, bleiben auch Ihre Gewinne auf einem soliden Niveau. Halten Sie sich an den einfachen Grundsatz, dass Ihre Einnahmen immer höher sein müssen als die Ausgaben, werden Sie mit Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb viele Jahre erfolgreich sein.
Die Ermittlung Ihrer Gewinne ist also nicht nur eine Forderung des Steueramts, sondern Ihr eigenes Interesse. Allerdings muss Ihre Buchhaltung selbstverständlich genügend Zeit lassen für Ihre eigentlichen Aufgaben: die Bewirtschaftung Ihres Bauernhofs.
Ein einfaches Buchhaltungsprogramm ist die Lösung, wenn Sie einerseits den rechtlichen Auflagen entsprechen wollen und andererseits nur ein Minimum an Zeit für Ihre Buchführung aufbringen wollen.
Was bringt Ihnen eine Buchhaltungssoftware?
Eine einfache Software hilft Ihnen dabei, Ihre Einnahmen und Ausgaben in zeitlicher Reihenfolge zu erfassen und zu speichern. Dazu bewahren Sie lediglich die Belege für Einkäufe und Verkäufe auf, legen diese geordnet ab und geben sie in das Programm ein. Auf Knopfdruck erhalten Sie monatlich eine Übersicht aller Einnahmen und Ausgaben und können damit den Gewinn errechnen.
Ein einfaches Buchhaltungsprogramm hilft Ihnen dabei, Ordnung in Ihre Buchhaltung zu bringen, ohne dafür zu viel Zeit aufzuwenden.
Am besten planen Sie einmal in der Woche einen festen Zeitraum von einer Stunde am Abend ein, in der Sie die Belege der vergangenen sieben Tage ablegen und in das System eingeben. So müssen Sie nie zu viel Zeit aufwenden und haben doch immer einen aktuellen Überblick über das Geld, das Sie eingenommen und ausgegeben haben. Auch Ihr Steuerberater freut sich sicher darüber, wenn Sie seine Unterlagen so sorgfältig vorbereiten.
Eine gute Buchhaltungssoftware ist intuitiv zu bedienen, so dass Sie sehr gut damit klar kommen dürften. Die Programme sind in der Regel internetbasiert und werden im Browser aufgerufen. Eine separate App für den Desktop oder das Laptop ist meist vorhanden.
Auf Wunsch ergänzen Sie das Buchhaltungsprogramm um eine Lohnabrechnung Landwirtschaft.
Sie ist natürlich nur erforderlich, wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, wobei es sich selbstverständlich um Mitglieder Ihrer Familie handeln kann, die Sie für ihre Tätigkeit in Ihrem Betrieb angemessen entlohnen. Eine Lohnabrechnung Landwirtschaft ermöglicht es Ihnen auch, die nötigen Belege für Ihre Mitarbeiter mit wenigen Eingaben auszustellen und dabei alle Vorgaben der Steuerbehörde zu beachten.
So vorbereitet, dürften Ihnen die regelmässigen Meldungen an die Steuerbehörde keine Schwierigkeiten bereiten, und auch Ihr Steuerberater wird angesichts der Vorarbeit, die Sie für ihn geleistet sein, begeistert sein. Sie selbst haben stets einen guten Überblick über die wirtschaftliche Situation Ihres Bauernhofs und wissen genau, wann Sie steuernd eingreifen müssen. Diese Umsicht ist eine wichtige Voraussetzung für das langfristige Bestehen Ihres Betriebs am Markt.